Es sei eigentlich wie immer, so der Fraktionsvorsitzende Jan Preuß, erst wenn das Kind wieder einmal mit dem Bade ausgeschüttet worden sei, meldeten sich SPD- und CDU-Lokalpolitiker zu Wort, anstatt mit Taten im Vorfeld zu wirken, die solche Katastrophen für alle Mitbürger in unserer Heimatstadt erst gar nicht geschehen lassen: „Von solchen verbalen Allgemeinplätzen können sich die Gelsenkirchener nichts kaufen, insbesondere diejenigen nicht, die von den geplanten Stellenstreichungen bei Uniper unmittelbar betroffen sind. Küppersbusch, Seppelfricke und Geldbach sind nur Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit, die Liste der abgewickelten Industriebetriebe ließe sich bis zum Beginn des Strukturwandels in unserer Region geradezu endlos fortsetzen. Ebenso die ewig gleichen, von Hilflosigkeit und mangelndem Tatendrang geprägten Kommentare der seit Jahrzehnten etablierten Lokalpolitiker“
Man könne fast den Eindruck gewinnen, dass es in der Stadt Gelsenkirchen überhaupt keine Wirtschaftsförderung gebe, die diese Bezeichnung auch verdiene, erklärt Preuß: „Hat die Gelsenkirchener „Wirtschaftsförderung“ von dem geplanten Arbeitsplatzabbau womöglich erst aus der WAZ erfahren? Richtet man innerhalb der GroKo sein Augenmerk einseitig auf prestigeträchtige Projekte wie die Bochumer Straße, anstatt mit dem unabdingbaren Pragmatismus den unverzichtbaren Wert von industriellen Arbeitsplätzen zu erkennen?
Jobs im Einzelhandel oder im Dienstleistungsbereich seien direkt und kausal von der Kaufkraft der Gelsenkirchener Bürger abhängig. Sicherlich sei es einfacher und bequemer, sich bei Ortsterminen publikumswirksam ablichten zu lassen, als den direkten Kontakt zur ortsansässigen Industrieunternehmen zu suchen, konstatiert der Fraktionsvorsitzende. Dafür sei natürlich in hohem Maße technischer und wirtschaftlicher Sachverstand erforderlich: „Bei solch hoch dotierten Fachkräften darf man solche Fertigkeiten allerdings mit Fug und Recht als notwendige Bedingung erwarten.“
Sicherlich könne Politik unmittelbar keine Arbeitsplätze schaffen, sehr wohl aber Rahmenbedingungen wie Infrastruktur und ein industriefreundliches Klima: Wenn die politische Debatte in Gelsenkirchen von Anstrengungen zur angeblichen Rettung des Weltklimas geprägt sei, bewirke das allerhöchstens das genaue Gegenteil, führt Jan Preuß weiter aus: Hohe Energiekosten, autofreie Innenstädte und Radwegnetzte statt Parkplätze locken keine Industriebetriebe in unsere Heimatstadt und stellen mittelfristig auch den Einzelhandel vor unlösbare Probleme. Die AfD bekennt sich uneingeschränkt zum Industriestandort Gelsenkirchen. Es ist unsere verdammte Pflicht, nachfolgenden Generationen ein lebenswertes Arbeits- und Wohnumfeld zu hinterlassen, radelnde Hartz4-Empfänger sind definitiv nicht das, was uns gedanklich vorschwebt. Diesbezüglich ist es in Gelsenkirchen aber bereits „Fünf vor Zwölf“, und das nicht erst seit gestern.“