Seit Jahren berichtet die WAZ über zahlreiche Herausforderungen, denen sich Gelsenkirchener Schulen stellen müssen. Auch in der vergangenen Woche war die kritische Situation um Gelsenkirchens Schulen der Schwerpunkt der Berichterstattung.
Jüngst rückt in Nordrhein-Westfalen die Diskussion um eine Kleiderordnung in den Vordergrund. Schon zur Landtagswahl 2022 hatte die AfD-NRW auf die Notwendigkeit festgelegter Richtlinien für angemessene Schulkleidung hingewiesen. Ziel ist es, die Schulen als Orte der Neutralität und professionellen Lernatmosphäre zu bewahren.
Es freut uns, dass auch der Elternrat nun den Gedanken einer Kleiderordnung unterstützt. Dieser Ansatz kann dazu beitragen, ein konfliktfreies und produktives Miteinander zu fördern. Auch wenn Schülervertreter und wenige Elternvertreter Bedenken anmelden, weisen erfolgreiche Modelle, wie das Krefelder Gymnasium Fabritianum, auf die Vorteile von Kleiderempfehlungen hin. Es ist uns bewusst, dass die Diskussion um eine Kleiderordnung nicht nur auf Zustimmung stößt. So wird der Bekleidungsstil häufig als Ausdruck der Persönlichkeitsentwicklung herangezogen. Zudem gibt es Schüler, die aus finanziellen Gründen wenig Wahl bei ihrer Kleidung haben und nicht marginalisiert werden sollten.
Uns geht es jedoch um das größere Bild: das Schulklima und das Miteinander. Wenn Schulen zu Orten werden, wo Kleidung wichtiger ist als Bildung, dann ist es Zeit für einen Dialog. Wir fordern, dass dieser konstruktiv und mit Blick auf alle Perspektiven geführt wird. Die reine Ablehnung des Themas wird den Schülern nicht gerecht.