Die Mährfeldschule am Röttgersweg musste u.a. wegen Schimmelbefall abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Grund genug für uns, das Thema Schimmel in städtischen Gebäuden genauer unter die Lupe zu nehmen. Schließlich drohen neben baulichen Schäden bei Sporen in der Raumluft auch gesundheitliche Risiken wie z.B. Allergien und Atemwegsinfektionen. Daher stellten wir im Ausschuss für Bauen und Liegenschaften am 17.11.2022 eine entsprechende Anfrage, die nun in Drs. 20-25/4367 beantwortet wurde. Die Antworten der Verwaltung sind nicht gerade beruhigend: Vor 2020 gab es keine Erfassung von Schadensfällen durch Schimmel. In den letzten Jahren sind seitdem acht (!) „größere Schadensereignisse” bekannt geworden. Die Baukosten sind dabei pro Fall mindestens fünfstellig. Dennoch antwortet die Verwaltung: „Die Liegenschaften werden nicht gezielt regelmäßig auf Schimmelbefall untersucht. Bautechnische Kontrollen finden im Rahmen der Betreiberverantwortung statt.”
Aktuell sind sechs Räume in den Schulgebäuden an der Hans-Böckler-Allee 53 wegen Asbestbelastung der Raumluft gesperrt. Schimmelsporen und auch Asbestfasern hätte man in den während der Covid-19-Hysterie teuer angeschafften Raumluftfiltern finden können, wenn man sie nur untersuchen ließe. Vollkommen unverständlich ist es vor diesem Hintergrund, dass unser Haushaltsantrag in der Ratssitzung am 8.12.2022 von den Altparteien abgelehnt wurde, in dem wir forderten, die Raumluftfilter, die in vielen Schulen und KiTas aufgestellt wurden, vom Hygieneinstitut auf Schimmelsporen und andere Luftschadstoffe untersuchen zu lassen! Die Kosten dafür hätten schätzungsweise auf dem Niveau eines einzigen Schimmel-Sanierungsfalls gelegen, von den evtl. frühzeitig abgewendeten Gesundheitsrisiken ganz zu schweigen. Aber diesen Preis lassen die Altparteien den Wähler offenbar gerne zahlen, Hauptsache man muss nicht der AfD zustimmen. Was sind da schon ein paar hunderttausend Euro Steuergeld und die Gesundheit unserer Erzieher, Lehrer und Schulkinder?
Bild: Symbolfoto